Vitamin K

Vitamin K

Was ist Vitamin K und welche Aufgaben hat es?

Was ist Vitamin K und welche Aufgaben hat es?

Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das im Körper gleich mehrere Funktionen hat. Es gibt zwei Formen von Vitamin K, Vitamin K1 (Phylloquinon) und K2 (Menaquinon), die an unterschiedlichen Prozessen im Körper beteiligt sind. Beide tragen nachgewiesen zu einer normalen Blutgerinnung und zur Erhaltung normaler Knochen bei. Vitamin K interagiert mit dem Knochenprotein Osteocalcin, das eine Rolle in der Erhaltung der Knochenqualität spielt und das auch hormonelle Funktionen im Körper hat. Es scheint so beispielsweise die Blutzucker-Regulierung zu beeinflussen. Insbesondere der Einfluss von Vitamin K2 auf eine Vielzahl anderer Körperfunktionen wird noch wissenschaftlich untersucht.

Wie viel Vitamin K sollte man zu sich nehmen?

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Schätzwerte (Tabelle 1) für eine angemessene Versorgung mit Vitamin K an – dabei wird jedoch nicht zwischen den beiden Formen K1 und K2 unterschieden.

Bei Kindern steigt der Bedarf von etwa 15 Mikrogramm pro Tag bei Kleinkindern auf 50 Mikrogramm pro Tag bei Teenagern. Ab 15 Jahren unterscheiden sich die Werte je nach Geschlecht. Die Empfehlungen des US-amerikanischen National Institute of Health (NIH) für Erwachsene liegen bei Frauen mit 90 Mikrogramm pro Tag und mit 120 Mikrogramm pro Tag für Männer übrigens etwas höher als die Empfehlungen der DGE.

Ein Mangel wird bei gesunden Erwachsenen nur selten verzeichnet und kann verschiedene Ursachen haben:

  • Eine Vorerkrankung, die die Nährstoffaufnahme aus der Nahrung beeinträchtigt
  • die Einnahme sogenannter Vitamin-K-Antagonisten, die dem Vitamin K entgegenwirken
  • Eine extrem vitaminreiche Ernährung
Lebensmittel mit Vitamin K

Anders sieht es bei Neugeborenen aus. Da nur eine geringe Menge des von der Mutter aufgenommenen Vitamin K über die Nabelschnur das Kind erreicht und dieses im Mutterleib keine Speicher anlegen konnte, haben alle Neugeborenen einen sehr niedrigen Vitamin-K-Spiegel. Zur Blutungsprophylaxe erhalten Säuglinge daher gleich nach der Geburt sowie im Zuge der Untersuchungen in den ersten Lebenswochen Vitamin K.

Gibt es einen Vitamin-K-Mangel oder kann man Vitamin K überdosieren?

Vitamin K

Aufgrund der wichtigen Funktion in der Blutgerinnung ist eines der Hauptanzeichen für einen Vitamin-K-Mangel eine erhöhte Blutungsneigung. Dies kann sich zum Beispiel durch Hämatome („blaue Flecken“), aber auch Nasenbluten oder Blut im Urin oder Stuhl äußern.

Die Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat keinen oberen Grenzwert für die Vitamin K Aufnahme festgelegt, da dieses für gesunde Menschen auch in hoher Dosierung nur in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen führt. Abgesehen von solchen seltenen Überempfindlichkeitsreaktionen ist eine erhöhte Aufnahme von Vitamin K ungefährlich.

Vitamin K

In welchen Lebensmitteln kommt Vitamin K vor?

Aufgrund der Fettlöslichkeit wird Vitamin K leichter aufgenommen, wenn es mit etwas Fett verspeist wird. Die beiden Formen von Vitamin K kommen dabei in unterschiedlichen Lebensmitteln vor. Während sich Vitamin K1 hauptsächlich in grünem Blattgemüse wie Spinat oder Grünkohl findet, ist Vitamin K2 in tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten und Fisch enthalten. Vitamin K2 findet sich jedoch auch in manchen fermentierten Produkten wie japanischem Natto oder Sauerkraut und wird zu einem geringen Anteil sogar von Bakterien im menschlichen Darm produziert.

Vitamin K2 ist auch als Nahrungsergänzungsmittel einzeln oder beispielsweise in Kombination mit Vitamin D erhältlich. Diese Kombination ist besonders interessant, da es Hinweise auf synergistische Effekte der beiden Vitamine gibt. Das bedeutet, dass beide Vitamine zusammen einen größeren Effekt auf beispielsweise die Knochengesundheit haben könnten, als einzeln.

Auch auf weitere Bereiche wie das Herz-Kreislauf-System scheint sich eine ausreichende Aufnahme von Vitamin D und Vitamin K positiv auszuwirken.